Integrative Musiktherapie

Es gibt rezeptive, aktive und animative Musiktherapie.  In der passiven Musiktherapie hören Sie zu und lassen die Musik auf sich wirken. In der aktiven Musiktherapie können Sie Instrumente ausprobieren und sie zum Klingen bringen. Eine musikalische Ausbildung ist nicht notwendig.

Die Integrative Musiktherapie ist eine Methode der Integrativen Therapie, die seit den 60-er Jahren bis heute von Prof. Dr. Hilarion Petzold begründet und bis heute weiterentwickelt wurde.

Integrative Musiktherapie ist eine psychotherapeutische Methode, die interdisziplinär und intermedial mit kreativen Medien arbeitet und gehört damit zu den Kreativitätspsychotherapien. Dabei geht es darum, sich in kreativen Prozess selbst zu erfahren, Probleme sichtbar und Erkenntnisse für einen Veränderungsprozess transparent zu machen.

Interdisziplinär bedeutet in der Integrativen Therapie, dass der Mensch in seiner Ganzheit wahrgenommen wird und alle Lebensbereiche mit in die Betrachtung einbezogen werden. Es geht um den Transfer des Gelernten in den Alltag, also darum, gewünschte Veränderungen hin zu einem zufriedenen und gesunden Lebensstil zu integrieren.

Intermedial bedeutet, dass wir in der Integrativen Therapie mit verschiedenen Medien arbeiten, mit der Sprache, mit Musik, mit Malen u.a. Die intermediale Arbeit ermöglicht, sich auf verschiedenen Ebenen wahrzunehmen und multisensorisch zu erfassen. Der „Leib“ spielt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle. Dieser wird als Einheit von Körper, Geist und Seele gesehen und somit ganzheitlich erfasst und therapiert. Der Mensch ist Experte seines Selbst und erfährt sich in zwischenleiblichen Erfahrungen und in Ko-respondenz mit Hilfe seines Gegenübers. Hierbei hilft ihm die psychotherapeutische Kompetenz des Therapeuten, der auf Augenhöhe mit Respekt und Vertrauen den Heilungsprozess begleitet. Darüber hinaus geht es immer auch um die Persönlichkeitsentwicklung und darum, Ressourcen und Potentiale zu erkennen und gezielt zu fördern. Der Patient erlebt sich in einem intersubjektiven, ko-kreativen Prozess in Kontext und Kontinuum mit seinen Mitmenschen und seiner Umwelt. Dies wäre ihm als soziales Wesen ohne Resonanz von Mitmenschen nicht möglich. Die Ko-kreativität spielt hier auch eine entscheidende Rolle, denn durch die kreativen Medien erhält er Zugang zu Potentialen, die ihm Transgressionen ermöglichen, das heißt es entsteht etwas Neues und er wird damit zum schöpferischen Menschen.