Zur Geschichte der Musiktherapie
Wir wissen heute, dass Menschen schon seit der frühen Menschheitsgeschichte Musikinstrumente gebaut haben und damit experimentiert haben.
In der sumerisch-akkadischen Zeit (vor ca. 4200 Jahren) wurde Musik als Heilkunst angewendet. Es wurden Tempelhymnen komponiert, diese Heilklänge versetzten die Zuhörer in tranceartige Zustände. Es wurden Götter beschwört und Dämonen vertrieben. Diese Heilungsriten dominierten bis in die Frühantike hinein.
In der klassischen Antike diente die Musik zur Wiederherstellung geistig-seelischer Harmonie. Kranke Menschen befanden sich in Unordnung, die wieder harmonisiert werden musste. Neben diesen reinigenden und ordnenden Effekten sollte die Musik gleichzeitig die Seele erziehen.
Im Mittelalter stellte die Musik einen wichtigen Bestandteil innerhalb der medizinischen Behandlung dar. Ein Mensch wurde als krank bezeichnet, wenn sein Puls in Tempo und Intensität von der Norm abwich. Bis ca. 1550 gehörte die Musik zum Fächerkanon eines Medizinstudiums.
In der Renaissance beschäftigten sich die Wissenschaftler mit den Zusammenhängen von Musik mit menschlichen Affekten.
In der Romantik verlor die Musik den Bezug zum medizinischen Bereich der körperlichen Erkrankungen und verlagerte sich auf die psychologische Behandlung von seelischen Leiden. Die Musiktherapie spielte kaum mehr eine Rolle und wurde nur vereinzelt in psychiatrischen Kliniken angeboten.
Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Musiktherapie wiederbelebt. Heute gibt es inzwischen in fast allen Krankenhäusern Kreativtherapien, zu denen auch die Musiktherapie gehört, die eine Methode der Psychotherapie ist.
Die Integrative Musiktherapie ist eine Methode der Integrativen Therapie, die seit den 60-er Jahren bis heute von Prof. Dr. mult. Hilarion Petzold begründet und bis heute weiterentwickelt wurde.